Die menschlichen Grenzen testen – ein Gipfel nach dem anderen
Während sich viele Ultra-Trail-Läufer:innen über die Ziellinie in Chamonix freuten, war Kilian Jornet einige Kilometer entfernt im Écrins-Nationalpark der französischen Alpen unterwegs. Sein Projekt war ehrgeizig: Die Alpen komplett überqueren und dabei jeden der 4.000er-Gipfel besteigen – zu Fuß und mit dem Fahrrad. Insgesamt legte er 1.207 Kilometer zurück und bezwang dabei über 75.000 Höhenmeter.
Doch warum stellt man sich solch einer extremen Herausforderung? Für Kilian ist die Antwort klar: Schon als Kind fühlte er sich mit den Bergen tief verbunden. Ihm geht es nicht um Rekorde oder Ruhm, sondern um das Erlebnis, die Berge zu erkunden und die bestmöglichen Routen zwischen den Gipfeln zu finden. Egal, ob durch Speedklettern oder das Erkunden unentdeckter Wege – Kilians Motivation entspringt seiner Leidenschaft für die Berge und seinem Wunsch, die Natur zu schützen, die er so sehr liebt.
Was steckt hinter Kilians Alpine Connections Projekt?
Kilian Jornet ist bekannt dafür, immer nach neuen, herausfordernden Zielen zu suchen – und dabei die Norm in Frage zu stellen. Genau das macht ihn zu einem der besten Bergläufer der Welt. Im letzten Jahr durchquerte er die Pyrenäen und verband dabei 177 Gipfel über 3.000 Meter in nur 8 Tagen. Als er ankündigte, nun alle 4.000er der Alpen in einem neuen Projekt miteinander verbinden zu wollen, sagte er COROS, dass dies sein bisher härtestes Vorhaben sei. Doch wie bei all seinen Projekten geht es Kilian nicht nur um sportliche Höchstleistungen, sondern darum, seinen Werten treu zu bleiben: den Respekt vor der Natur, das Inspirieren anderer und das Engagement für seine Gemeinschaft.
Kilians Aktivismus spielt dabei eine zentrale Rolle – besonders im Hinblick auf den Klimawandel und seine Folgen. Durch seine Tour durch die Alpen, die er ausschließlich mit eigener Kraft und unter Nutzung lokaler Ressourcen bewältigte, setzt er ein klares Zeichen: Wir müssen uns der Auswirkungen unseres Handelns auf die Natur bewusst werden. Die Alpen sind bekannt für ihre Gletscher, die eine lebenswichtige Rolle für die Wasserversorgung und das gesamte Ökosystem Europas spielen. Doch der Klimawandel lässt den Permafrost schmelzen, was zu Erdrutschen und Schäden an Felsformationen führt und somit auch die umliegenden Gemeinden gefährdet.
Mit Alpine Connections möchte Kilian nicht nur zeigen, wie leistungsfähig der menschliche Körper ist, sondern auch, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und zu schützen – für uns und kommende Generationen.
Wenn du mehr über das Projekt Alpine Connections und die Zusammenarbeit mit Kilians Bekleidungs- und Schuhmarke NNormal erfahren möchtest, sieh dir ihren Blog an. Dort findest du exklusive Videos und Einblicke, inklusive Zitate von Kilians Physiologen, der ihn bei diesem Abenteuer begleitet hat. Übrigens: Kilian trug während der gesamten Überquerung das Modell Tomir 2.0.
Kilians Daten während seiner Alpenüberquerung: Einblicke in Alpine Connections
In 19 Tagen hat Kilian 82 Viertausender in den Alpen erklommen und jede Aktivität mit seiner COROS VERTIX 2S und dem COROS DURA Fahrradcomputer aufgezeichnet.
COROS Navigationstools
Für seine epische Durchquerung der Alpen vertraute Kilian Jornet auf die COROS-Technologie – genauer gesagt auf die VERTIX 2S GPS-Uhr und den DURA Fahrradcomputer. Die VERTIX 2S bot ihm lebenswichtige Tools wie Sicherheitsalarme und GPS-Navigation, die in extremen Bergbedingungen entscheidend waren. Die Uhr ist dafür ausgelegt, Temperaturen von -30°C bis 50°C standzuhalten, und ihre GPS-Batterie hält beeindruckende 118 Stunden – eine absolute Notwendigkeit für Kilians Aktivitäten, die oft 20 Stunden oder länger dauerten.
Zum ersten Mal nutzte Kilian zudem den COROS DURA, der normalerweise bei seinen Trainingsfahrten zum Einsatz kommt. Der DURA verfügt über eine solare Ladefunktion und eine GPS-Batterielaufzeit von 120 Stunden, sodass Kilian sich während seiner gesamten Reise keine Sorgen um das Aufladen machen musste.
„Bei einem so langen Projekt mit vielen Unwägbarkeiten war eine lange Akkulaufzeit entscheidend. Einige Etappen dauerten 30 bis 100 Stunden, und ich wollte nicht riskieren, dass mir der Akku ausgeht. Die VERTIX und der DURA waren deshalb die perfekte Wahl. Auch die Navigation spielte eine große Rolle: Besonders bei schwierigen Abschnitten, wo ich den Rückweg exakt einhalten musste, um mich vor Steinschlägen und Gletscherspalten zu schützen. Neben der Navigation nutzte ich auch Daten zur Schlafüberwachung und Sauerstoffsättigung, um meine Erholung Tag für Tag zu überwachen.“
– Kilian Jornet
Metriken zu den Etappen
Kilian teilte seine unglaubliche Alpenüberquerung in 16 Etappen auf. Etwa 630 Kilometer legte er mit dem Fahrrad zurück, den Rest zu Fuß. Die Aufteilung zwischen Radfahren und Wandern war dabei relativ gleichmäßig. Unten findest du eine Tabelle mit den genauen Daten zu jeder Etappe, inklusive seiner COROS-Trainingsbelastung – ein Maß dafür, wie intensiv sich sein Körper anstrengen musste.
Vor dem Start von Alpine Connections lag Kilians wöchentliche Trainingsbelastung normalerweise zwischen 3.000 und 4.000. Um das ins Verhältnis zu setzen: Beim Trailrunning fließen Herzfrequenz und Effort Pace in die Berechnung der Belastung ein. Zum Vergleich: Ein typischer Marathonläufer trainiert mit einem wöchentlichen Pensum von 500 bis 800 – Kilians Werte waren also um ein Vielfaches höher.
Datum | Aktivität | Distanz (km) | Höhenunterschied | Aktivitätszeit | Durchschnittliche Herzfrequenz (bpm) | COROS Trainingsbelastung |
Aug. 13 | Etappe 1: Piz Bernina (1/2) | 29.12km | 2,573m | 6:12 | 119 | 378 |
Aug. 13 | Etappe 1: Piz Bernina (2/2) | 213.06km (fahrrad) | 3,984 | 8:50 | -- | -- |
Aug. 14 | Etappe 2: Oberland | 37.25km | 4,496m | 12:40 | 114 | 687 |
Aug. 15 | Etappe 3: Oberland (1/2) | 99.04km | 7,890m | 28:21 | 104 | 843 |
Aug. 16 | Etappe 3: Oberland (2/2) | 46.25km (fahrrad) | 888m | 2:12 | -- | -- |
Aug. 17 | Etappe 4: Weissmies (1/2) | 30.25km | 3,381m | 7:29 | 101 | 174 |
Aug. 17 | Etappe 4: Weissmies (2/2) | 5.21km | 260m | 22 minutes | -- | -- |
Aug. 18 | Etappe 5: Valais 1 | 23.75km | 3,246m | 7:40 | 109 | 303 |
Aug. 19 | Etappe 6: Valais 2 | 47.70km | 6,139m | 16:31 | 112 | 864 |
Aug. 20 | Etappe 7: Valais 3 | 46.46km | 4,907m | 15:30 | 124 | 172 |
Aug. 21 | Etappe 8: Valais 4 | 30.80km | 4,142m | 14:04 | 102 | 392 |
Aug. 22 | Etappe 9: Valais 5 | 36.86km | 4,297m | 13:54 | 104 | 469 |
Aug. 23 | Etappe 10: Grand Combin Traverse (1/2) | 110km (fahrrad) | 1,490 | 4:38 | -- | -- |
Aug. 23 | Etappe 10: Grand Combin (2/2) | 24.01km | 2,786m | 8:04 | 103 | 233 |
Aug. 24 | Etappe 11: Transition (1/2) | 29.38 (fahrrad) | 728m | 1:19 | -- | -- |
Aug. 24 | Etappe 11: Transition (2/2) | 15.57km | 831m | 2:22 | 108 | 78 |
Aug. 26 | Etappe 12: Grandes Jorasses | 28.29km | 4,199m | 18:22 | 105 | 488 |
Aug. 27 | Etappe 13: Mont Blanc 1 | 24.03km | 3,470m | 11:47 | 105 | 484 |
Aug. 28 | Etappe 14: Mont Blanc 2 (1/2) | 27km | 3,977m | 12:52 | 108 | 659 |
Aug. 29 | Etappe 14: Mont Blanc 2 (2/2) | 13.89 | 973m | 5:45 | 108 | 290 |
Aug. 30 | Etappe 15: Gran Paradiso (1/3) | 54.63km (fahrrad) | 1,298m | 2:30 | -- | -- |
Aug. 30 | Etappe 15: Gran Paradiso (2/2) | 17.44km | 2,019m | 3:51 | 115 | 181 |
Aug. 30 | Etappe 15: Gran Paradiso (3/3) | 20.4km | 1,250m | 3:21 | 110 | 139 |
Aug. 31 | Etappe 16: Ecrins (1/2) | 172.1km (fahrrad) | 3,834m | 7:42 | -- | -- |
Aug. 31 | Etappe 16: Ecrins (2/2) | 24.5km | 2,286m | 5:40 | 113 | 235 |
Kilians anspruchsvollste Etappen: Höchstes Volumen
Um in nur 19 Tagen eine so gewaltige Strecke zurückzulegen, musste Kilian einige besonders intensive Etappen bewältigen. Dabei war er stundenlang unterwegs und hielt nur kurz an, um sich auszuruhen und neue Energie zu tanken. Die erste besonders herausfordernde Etappe war die 3. im Berner Oberland, bei der Kilian in 32 Stunden unglaubliche 99,04 Kilometer zu Fuß zurücklegte und fast 8.000 Höhenmeter überwinden musste. (Hinweis: Der Unterschied zwischen der gemessenen Gesamtzeit in Strava und COROS liegt am Strava-Algorithmus, der Pausen herausfiltert). Sein zweithöchster Belastungstag folgte in der 6. Etappe im Wallis, bei der er 47,7 Kilometer in 21 Stunden absolvierte und dabei über 6.000 Höhenmeter bewältigte.
Kilians höchstes Aktivitätsvolumen während der 3. Etappe im Oberland
Kilians Trainingsbelastung für beide Tag war 843 und 864. Zum Vergleich: Bei seinem Sieg beim Sierre Zinal-Rennen lag seine Trainingsbelastung bei 1570, und bei Zegama sogar bei 1978. Bei beiden Rennen hielt er eine Herzfrequenz von 160-170 Schlägen pro Minute, während sie bei Alpine Connections im Schnitt nur bei 110 Schlägen lag – da er mit geringerer Intensität unterwegs war und eher wanderte als rannte. Wenn man Zeit, Herzfrequenz und Intensität einbezieht, gleicht die Herausforderung seiner Alpine Connections-Durchquerung fast dem, als hätte er 19 Tage lang im Dreitagesrhythmus an einem Wettkampf wie Zegama teilgenommen und gewonnen.
COROS Education: Die COROS Trainingsbelastung misst, wie stark eine Aktivität auf den Körper wirkt, basierend auf der Dauer und Intensität. Je höher der Wert, desto härter die Aktivität. Wer seine wöchentliche Belastung schrittweise steigert, gibt seinem Körper die Chance, sich anzupassen und langfristig stärker zu werden.
Für den ersten Abschnitt der 3. Etappe (Oberland) benötigte Kilian fast 32 Stunden.
Auf der 6. Etappe (Wallis) legte Kilian 47,7 km zurück.
Wie viel Schlaf bekam Kilian während seiner Alpenüberquerung?
Während der gesamten Alpine Connections überquerte Kilian die Alpen mit minimalem Schlaf. Im Durchschnitt schlief er nur 5 Stunden und 17 Minuten pro Nacht. Vor dem Start des Projekts lag sein durchschnittlicher Schlaf laut seiner COROS-Uhr, die sowohl die Schlafdauer als auch die verschiedenen Schlafphasen erfasst, bei 6 Stunden und 36 Minuten pro Nacht.
Kilians Schlafaktivität während Teil 2 von Stufe 3 (Oberland). Obwohl er weniger Schlaf bekommt, erreicht er immer noch die REM- und Tiefschlafphasen, so dass er sich ausreichend erholen kann.
Kilian überwacht auch seine Herzfrequenzvariabilität (HRV) mit COROS. Die HRV misst die Zeitunterschiede zwischen den einzelnen Herzschlägen und zeigt, wie gut der Körper auf Stress reagieren kann. Je höher die HRV, desto besser erholt sich der Körper nach Belastungen. Normalerweise liegt Kilians HRV bei 50 ms, aber während der intensiven Überquerung sank sie auf durchschnittlich 28 ms – ein erwarteter Rückgang aufgrund des Schlafmangels und der enormen körperlichen Belastung. Nach ausreichender Erholung sollte seine HRV wieder auf das normale Niveau zurückkehren.
Kilians Herzfrequenzvariabilität (HRV) während des Projekts. COROS zeichnet die HRV in Nächten mit 3 oder mehr Stunden Schlaf auf.
Das Projekt seines Lebens
Alpine Connections vereinte alles, wofür Kilian brennt und bekannt ist: seine Liebe zu den Bergen, die Suche nach neuen Herausforderungen, das Gedenken an frühere Bergsteiger:innen, wissenschaftliche Forschung und seinen Einsatz für den Umweltschutz. Dieses Projekt verlangte ihm höchste Konzentration, Ausdauer und die Fähigkeit ab, unterwegs flexibel zu reagieren und schnelle Entscheidungen zu treffen, um sicher durch die Alpen zu navigieren. Dabei erklomm er legendäre Gipfel wie das Matterhorn (4.478 m) und den Mont Blanc (4.808 m).
Wir freuen uns darauf, mehr über die Erkenntnisse zu erfahren, die Kilian auf dieser Reise gesammelt hat. Wenn du tiefer in Kilians Forschungen und laufende Projekte eintauchen möchtest, besuchen die Kilian Jornet Foundation. Dort kannst du dich engagieren und dazu beitragen, die einzigartigen Ökosysteme der Alpen zu schützen, damit auch zukünftige Generationen diese Landschaften so erleben können, wie Kilian es tut.